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Mautgebühren in Frankreich: 10 Fragen – 10 Antworten

Mautstelle Frankreich

Wer in Frankreich Urlaub macht oder durch das Land fährt, kommt an ihr kaum vorbei: der Péage, der französischen Maut. Diese ist für viele Autobahnen sowie einige Tunnel und Brücken zu bezahlen. Doch anders als in Österreich und der Schweiz, gibt es dafür keine Vignette, sondern ähnlich wie in Italien wird die Maut an Mautstellen direkt vor Ort bezahlt. Unverständliche Kosten, lange Staus und verwirrende Mautstellen sind für viele Urlauber ein Ärgernis. Aus diesem Grund haben wir hier die 10 häufigsten Fragen zur Maut in Frankreich beantwortet.

1. Wo in Frankreich muss ich Mautgebühren zahlen?

Auf den meisten Autobahnen in Frankreich müssen Mautgebühren entrichtet werden. Lediglich die Autobahnabschnitte nahe den Großstädten, sowie in der Bretagne, sind in der Regel kostenlos. Blaue Schilder mit der Aufschrift "Péage" zeigen an, dass es sich um eine mautpflichtige Straße handelt. Auch bestimmte Brücken und Tunnel sind gebührenpflichtig. Am Anfang der mautpflichtigen Strecke zieht man ein Ticket und wo auch immer man die Autobahn verlässt, wird dann für die gefahrene Strecke bezahlt.

2. Welche Tarifklassen gibt es?

In Frankreich sind die verrechneten Gebühren neben der Fahrtstrecke auch von der Fahrzeugkategorie abhängig. Es gibt fünf verschiedene Tarifklassen:

  • Klasse 1: Mehrspuriges Kfz (+ Anhänger) bis 3,5 Tonnen, bis zwei Meter Höhe
  • Klasse 2: Mehrspuriges Kfz (+ Anhänger) bis 3,5 Tonnen, zwischen zwei und drei Metern Höhe
  • Klasse 3: Mehrspuriges Kfz über 3,5 Tonnen, ab drei Metern Höhe
  • Klasse 4: Kfz ab drei Achsen, über 3,5 Tonnen, ab drei Metern Höhe
  • Klasse 5: Motorräder (auch mit Beiwagen)

Gut zu wissen: Bei der Höhe werden Dachgepäck, Dachboxen, Antennen, Solarpanels, etc. in der Regel nicht mitgerechnet. Feste Aufbauten wie die Aggregate von Klimaanlagen hingegen schon.

3. Wie viel Maut muss ich in Frankreich zahlen?

Wie viel Maut man bezahlen muss, hängt somit von der Strecke und dem Fahrzeugtyp ab. Doch es gibt noch eine dritte Variable: Verschiedene Abschnitte des französischen Autobahnnetzes werden von unterschiedlichen Unternehmen betrieben, die wiederum unterschiedliche Gebühren verrechnen.

Tipp: Die Mautgebühr für Frankreich hier online berechnen >

 

Maut Frankreich
Fast geschafft! Wie viel das wohl kosten wird?

4. Wie kann ich die Maut in Frankreich bezahlen?

Die Mautgebühren auf französischen Autobahnen können in bar oder mit Kreditkarte bezahlt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer elektronischen Maut-Box des Télépéage-Systems. Dabei wird die zu zahlende Maut automatisch erfasst und abgerechnet.

5. Wie funktioniert die Maut-Box des Télépéage-Systems?

Die Maut-Box ist ein Gerät, das man hinter dem Rückspiegel anbringt. An der Mautstelle wird die Maut-Box automatisch erfasst und die Schranke öffnet sich. Die Maut-Box ist mit deinem Bankkonto verknüpft und die angefallenen Kosten werden am Ende des Monats abgebucht.

6. Wo kann man die elektronische Maut-Box kaufen?

Die elektronische Maut-Box ist für Frankreich über den ADAC erhältlich. Sie kann einfach online bestellt werden. Die Kosten für die Box liegen bei 19,90 €, ebenso wie die Jahresgebühr. Überdies zahlt man den regulären Mauttarif.

Unser Tipp: Maut-Box kaufen, die 19,90 € Gebühr pro Jahr, in der man die Box verwendet, bezahlen und dafür keine oder kürzere Wartezeiten genießen.

7. In welcher Schlange muss man sich an der Mautstelle einordnen?

Die vielen Autoschlangen und die vielen verschiedenen Schilder vor einer Mautstelle können ziemlich verwirrend sein. Wir lösen das Rätsel: Welches Schild steht wofür?

  • Grüner Pfeil: Alle Fahrzeugkategorien
  • Schild mit 'CB': Steht für 'Carte Bancaire' – hier kann nur mit Kreditkarte bezahlt werden
  • Geldscheine & Münzen: Nur Barzahlung
  • Münzen: Nur Münz-Zahlung
  • Person: Schalter mit Personal
  • Oranges 't': Steht für 'Télépéage' – nur für Fahrzeugen mit elektronischer Maut-Box
  • Rotes X: Schalter geschlossen

 

Mautstelle Frankreich
Grüner Pfeil, oranges "T", Münzen,... was bedeutet all das?

8. Welches sind die am stärksten befahrenen Mautstraßen Frankreichs?

Die am stärksten befahrenen Mautstraßen in Frankreich sind die Straßen um Paris (Richtung A6/Lyon), die Route du Soleil (A6/A7) und Paris-Bordeaux (A10). Vor allem an bestimmten Tagen, die aufgrund der Ferienzeiten zu besonders viel Verkehrsaufkommen führen, sollte man die französischen Autobahnen meiden.

An folgenden Tagen werden Staus erwartet:

  • Sonntag, 21. Mai 2023: Starker Rückreiseverkehr aus dem Süden
  • Samstag, 8. Juli 2023: Die erste große Sommerreisewelle der Franzosen (beginn am Freitag, dem 7. Juli), hohes Verkehrsaufkommen Richtung Süden
  • Samstag, 15. Juli 2023: Vor allem abends hohes Verkehrsaufkommen in Richtung Süden
  • Sonntag, 16. Juli 2023: Starker Rückreiseverkehr Richtung Norden
  • Samstag, 22. Juli 2023: Ebenfalls ab Freitag viel los, Sonntag sollte wieder ruhiger sein
  • Samstag, 29. Juli 2023: Hier kreuzt sich der Rückreiseverkehr der Juliurlauber mit denen, die im August in den Urlaub fahren – es wird in beiden Richtungen mit viel Stau gerechnet
  • Samstag, 5. August 2023: Der sogenannte „Schwarze Samstag“ – hier herrscht jedes Jahr das größte Chaos auf den Autobahnen in Frankreich
  • Samstag, 12 August 2023: Viel Verkehr in beide Richtungen, vor allem auf den Autobahnen der Region Rhône-Alpes
  • Samstag, 19. August 2023: Starker Rückreiseverkehr Richtung Norden
  • Samstag, 26. August 2023: Starker Rückreiseverkehr Richtung Norden

9. Welches sind die teuersten Mautstraßen in Frankreich?

Der Preis pro Kilometer reicht in Frankreich von 7 bis 53 Cent. Durchschnittlich muss man mit rund 10 Cent pro Kilometer rechnen. Im Norden des Landes sind die Mautgebühren teurer als im Süden. Die teuerste Mautstraße Frankreichs, die A14, führt von der Westseite von Paris in Richtung Westen. Hier zahlt man in der Hauptverkehrszeit satte 53 Cent pro Kilometer. Noch teurer sind nur der Mont-Blanc-Tunnel und auch der Fréjus-Tunnel. PKW-Fahrer müssen mit über 45,- € rechnen und Wohnmobile sogar mit 60,- €.

Gut zu wissen: Wer schon öfter in Frankreich unterwegs war, muss ab diesem Jahr etwas mehr Geld als gewohnt für die Maut einplanen. Ab dem 1. Februar 2023 erhöht sich die Maut für die Autobahnen in Frankreich um knapp 5 %.

Frejus Tunnel, Frankreich
Der Fréjus-Tunnel ist ein mautpflichtiger Autobahntunnel in den Alpen zwischen Frankreich und Italien

10. Warum muss ich in Frankreich Mautgebühren zahlen?

In Frankreich gibt es keine Kfz-Steuer und so muss jeder, egal ob Einheimischer oder Tourist, eine Mautgebühr für die Benutzung der Autobahnen entrichten. Dieses Geld wird für die Instandhaltung der Straßen und der "Aires" verwendet. Auf diesen "Aires", den Parkplätzen entlang der Autobahn, kann man bei einer längeren Fahrt wunderbar picknicken. Normalerweise gibt es auch einen Spielplatz, auf dem sich die Kinder austoben können.

Weitere Infos für das Autofahren in Frankreich:

  • Das Alkohol-Limit in Frankreich liegt bei 0,5 Promille
  • Die Höchstgeschwindigkeit in Frankreich: 50 km/h in Ortschaften, 80 km/h auf Landstraßen , 110 km/h auf Schnellstraßen, 130 km/h auf Autobahnen.
  • Wer zu schnell unterwegs ist, riskiert eine empfindliche Strafe von 45,- bis 3.750,- €.
  • Die Beschilderung gleicht der Deutschlands. Falls keine Beschilderung vorhanden ist gilt Rechts vor Links auch für die zahlreichen Kreisverkehre!
  • Die Benzinpreise in Frankreich liegen in der Regel etwas höher, oder sind ähnlich wie in Deutschland.
Bergurlaub in Frankreich
Endlich angekommen – und jede Stunde im Auto wert!
1219 - Summer - Maria

Über Maria

Im Sommer trete ich meistens in die Pedale. Dann sind mein Bike und ich unzertrennlich. Am liebsten fahre ich aufwärts mit einer schönen Berghütte als Ziel, wo ich mir dann den verdienten Kaspressknödel so richtig schmecken lasse.