Einmal im Leben auf einem wirklich hohen Gipfel stehen, davon träumt jeder und jede mit Bergbegeisterung früher oder später. Die Viertausender in den Alpen ziehen uns, mit ihrer Welt voller Schnee, Eis und Fels, seit jeher in den Bann. Ein Spaziergang ist eine solche Bergtour mit Sicherheit nicht, aber mit ein wenig Kondition, der passenden Ausrüstung und dem nötigen Wissen, können es auch weniger erfahrene Bergsteiger auf einen der Bergriesen schaffen. In diesem Artikel erfährst du, wie der Traum eines Viertausenders wahr werden kann.
Traue dich! Rauf auf deinen ersten 4000er!
Die 4000er der Alpen üben auf alle, die gerne im Gebirge unterwegs sind, eine große Faszination aus. Wenn man bei einer Wanderung in den Alpen diese Bergriesen in der Ferne sieht, dann muss man sich einfach fragen, wie es wohl wäre, von oben hinunter zu blicken, anstatt immer nur von unten hinauf. In den Alpen gibt es theoretisch 82 Gipfeln, um sich den Traum vom 4000er zu erfüllen. Jedoch sind die meisten davon definitiv nicht für den Durchschnittswanderer geeignet. Aber es gibt sie, die Viertausender in den Alpen, die recht einfach und für dich und mich absolut machbar sind. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die Höhe eines Berges nichts über dessen Schwierigkeit aussagt. Das Breithorn ist zum Beispiel 4.164 Meter hoch und relativ leicht zu besteigen. Der Eiger ist „nur“ 3.967 Meter hoch, aber wirklich nur soliden Alpinisten ans Herz zu legen.
Erfahrung und Ausdauer: Was muss man mitbringen?
Wer einen 4000er besteigen will, sollte bergerfahren sein. Wer noch wenig Erfahrung auf dem Gletscher hat oder nicht klettern kann, kann sich den Traum vom Viertausender trotzdem erfüllen. Entsprechend des eigenen Könnens und der Erfahrung, sollte einfach der passende Berg gewählt werden. Was man in jedem Fall mitbringen soll ist Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und man sollte daran gewohnt sein, in den Höhen der Berge aktiv zu sein. Wer schon längere Wanderungen unternommen hat der weiß außerdem, ohne ein bisschen Ausdauer kommt man nicht weit. Du solltest dich also lange anstrengen können, und das auch wollen. Denn auch wenn eine Besteigung eines Viertausenders technisch nicht allzu schwer sein muss, lange dauern wird sie bestimmt.
Welcher Viertausender: Wählen dein Ziel weise
Wie schon erwähnt, sind manche Viertausender viel leichter zu besteigen als andere. Wobei hier „leicht“ nicht das richtige Wort ist, denn leicht ist es natürlich nie. Aber es gibt einfach einige Viertausender die weniger anspruchsvoll sind, weil man zum Beispiel ein großes Stück des Aufstiegs mit dem Lift bewältigen kann und die Route zum Gipfel einen technisch einfachen Schwierigkeitsgrad besitzt. Folgende Viertausender in den Alpen werden als „leicht“ eingestuft:
- Breithorn, 4.164m (Zermatt)
- Bishorn, 4.153m (Zinal)
- Allalinhorn, 4.027m (Saas-Fee)
- Lagginhorn, 4.010m (Saas-Fee)
- Gran Paradiso, 4.061m (Aosta)
Die Vorbereitung für den 4000er
Wenn man sich dazu entschlossen hat, einen 4000er zu besteigen, dann beginnt die Vorbereitung sofort. Das Ziel sollte sein, zum einen die Tour gut zu planen und zum anderen Körper und Kopf für den Aufstieg vorzubereiten. Je fitter und je sicherer man ist, umso mehr Spaß hat man an diesem Erlebnis. Vor dem „großen Tag“ unbedingt auch genug Zeit zum Akklimatisieren einplanen. Durch regelmäßige Bergtouren und eine frühe Anreise kannst du sicherstellen, dass dein Körper die Höhe verkraftet und deine Beine den Aufstieg schaffen werden. Dann stellt sich noch die Frage ob mit oder ohne Bergführer? Egal wie fit und bergerfahren man ist, hier ist das Motto: „Das schaff ich schon“, fehl am Platz. Für die erste Besteigung eines Viertausenders sollte man sich auf jeden Fall einen Bergführer zur Hilfe nehmen. Dieser ist nicht nur am Tag X eine große Unterstützung, sondern hilft auch schon in der Vorbereitung gerne bei Fragen zur passenden Ausrüstung weiter.
Unsere Tipps zur Vorbereitung:
- Üben, üben, üben. Wer am Gletscher unterwegs sein wird, sollte Spaltenbergung und Anseilen trocken üben. Viele Bergschulen und der DAV bieten dafür so genannte Gletscherkurse an. Bei solchen Kursen lernt man wie Seil, Pickel und Steigeisen richtig eingesetzt werden.
- Ausdauertraining! Je mehr umso besser. Der Aufstieg auf einen 4000er ist weit – je fitter du bist umso mehr Spaß wirst du daran haben.
- Bergsteigen. Die beste Vorbereitung für das Bergsteigen ist – Bergsteigen. Mache in der Vorbereitung möglichst viele Höhenmeter und Bergtouren. Das macht nicht nur fit, sondern auch sicher.
- Kleidung und Ausrüstung: Da das Wetter in den Bergen und besonders in Höhenlagen sehr wechselhaft sein kann, ist eine vollständige und sichere Ausrüstung das A und O. Das die Stirnlampe noch neue Batterien braucht, das sollte dir nicht erst bei der Tour auffallen.
Risiken und Rückschläge
In den Bergen unterwegs zu sein, ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Dem sollte man sich immer bewusst sein, vor allem wenn man in großen Höhen unterwegs ist. Der Körper reagiert auf Höhe und dünne Luft, das Wetter kann sich schnell ändern oder es treten andere unerwünschte Situationen auf. Die Höhen- oder Bergkrankheit kann bei Bergsteigern nach einem zu schnellen Aufstieg ab einer Höhe von etwa 2.000 Metern auftreten. Wenn Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit auftreten, sollte man sofort den Bergführer informieren. Nimm dir also genug Zeit zum Akklimatisieren, steige nicht zu rasch auf und trinke vor und während deiner Wanderung ausreichend.
Das ultimative Erlebnis: Der Gipfel
Wie ist es, den Gipfel eines Viertausenders zu erreichen? Viele beschreiben es als „das Gefühl von grenzenloser Freiheit mit einer ganz großen Portion Stolz“. Unsere Kollegin Marlous hat sich letztes Jahr der Herausforderung gestellt, und ist das Breithorn in Zermatt bestiegen. Marlous beschreibt das Erreichen des Gipfels so: 'Der buchstäbliche Höhepunkt der Reise, man kommt am Gipfel an und wird von Emotionen überwältigt. Totale Euphorie und das Gefühl der Unbesiegbarkeit dominieren. Was für ein unbeschreibliches Abenteuer!“
Wir wünschen dir viel Glück für deinen ersten Viertausender!