In Frankreich findet man derzeit insgesamt 51 Regionale Naturparks, die Parcs Naturels Régionaux, in denen Natur und Menschen in Harmonie zusammenleben. Was ein Regionaler Naturpark ist, was ihn von einem herkömmlichen Nationalpark unterscheidet und wo in den französischen Bergen man diese spannenden Schutzgebiete findet, das erfährst du in diesem Blog.
Regionale Naturparks in Frankreich
Frankreich hat 11 Nationalparks und 51 Regionale Naturparks. Doch was unterscheidet einen Nationalpark (Parc National) von einem Regionalen Naturpark (Parc Naturel Régional)? Vereinfacht gesagt: das Ausmaß, in dem er dem Naturschutz unterliegt. In einem Regionalen Naturpark gelten weniger strenge Regeln als in einem Nationalpark, wo oft Dinge wie Zelten, Radfahren oder das Mitführen von Hunden untersagt sind. Außerdem sind die Regionalen Naturparks bewohnt. Denn anders als in den Nationalparks in Frankreich spielt der Mensch hier eine ebenso große Rolle. Neben Natur- und Umweltschutz, wird auch die jeweilige kulturelle Tradition aufrecht erhalten.
Wir stellen euch die Regionalen Naturparks in den Vogesen, den französischen Alpen, den Pyrenäen, dem Juragebirge und dem Zentralmassiv vor.
Vogesen
In den Vogesen befinden sich zwei wunderschöne Regionale Naturparks, nämlich der Regionale Naturpark Ballons des Vosges und der Naturpark Nordvogesen. Beide Parks sind aus unterschiedlichen Gründen einzigartig.
Regionaler Naturpark Ballons des Vosges
Der Naturpark Ballons des Vosges ist einer der größten und am dichtesten besiedelten Regionalen Naturparks in Frankreich. Der Park ist im südlichen Teil der Vogesen zu finden. Hier liegen mit bis zu 1.424 m die höchsten Gipfel der Vogesen, somit wird die Region auch als Hochvogesen bezeichnet. Der Regionale Naturpark sollte unter anderem das Plateau der Tausend Seen schützen.
Naturpark Nordvogesen
Der Naturpark Nordvogesen liegt direkt an der Grenze zu Deutschland und setzt sich dort als Naturpark Pfälzerwald fort. Die beiden Naturparks wurden von der UNESCO zu einem grenzüberschreitenden Biosphärenreservat ernannt. Die größte Fläche des Naturparks Nordvogesen ist von Wald bedeckt, die höchste Erhebung ist der 581 Meter hohe Große Winterberg.
Französische Alpen
Die französischen Alpen ragen mit einer Vielzahl an Viertausendern buchstäblich über alle anderen Berge in Frankreich hinaus. Mit einer Fläche von fast 300.000 km² ist es nicht verwunderlich, dass sich die meisten Regionalen Naturparks der französischen Berge in den französischen Alpen befinden. Es gibt hier sechs verschiedene Naturparks zu erkunden, die mit mehr als 1.000 km Wanderwegen pro Park beliebte Reiseziele für echte Wanderfreunde sind.
Regionaler Naturpark Massif des Bauges
Befindet sich in den Départements Savoyen und Hoch-Savoyen und ist einer der vier Geoparks in Frankreich. Highlights: Der See von Annecy und die Schlucht Pont de l'Abîme.
Regionaler Naturpark Chartreuse
Liegt in der Auvergne-Rhône-Alpes zwischen Grenoble und dem Fluss Isère. Highlight: Die namensgebende Gebirgskette Chartreuse, ein dünn besiedeltes Paradies für Bergsportler.
Regionaler Naturpark Vercors
Dieser Naturpark umfasst Teile der Départements Isère sowie Drôme, sein höchster Punkt ist der Große Veymont mit 2.342 Metern. Highlights: Die spektakulären Straßen, die den Naturpark durchziehen. Darunter Combe Laval und der Pass Rousset.
Regionaler Naturpark Queyras
Der Park liegt im Département Hautes-Alpes und grenzt an die italienische Region Piemont. Wälder, Schluchten und Gebirgsseen laden zu langen Erkundungstouren ein. Highlight: das denkmalgeschützte Bergdorf Saint-Véran.
Regionaler Naturpark Luberon
Der Naturpark des Luberon, in den Départements Vaucluse und Alpes-de-Haute-Provence, besitzt eine unglaublich schöne Naturlandschaft. Er wurde sogar von der UNESCO als Biosphärenreservat und als Weltgeopark klassifiziert. Highlight: Durch die malerischen Bergdörfer flanieren.
Regionaler Naturpark Verdon
Der Naturpark Verdon gehört zur Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und liegt im Süden Frankreichs, zwischen Alpen und Mittelmeer. Die Hafenstadt Nizza ist in 2,5 Autostunden erreichbar. Highlight: Die 21 km lange Verdonschlucht.
Pyrenäen
Im Südwesten Frankreichs gibt es ein noch weitgehend unbekanntes Paradies für Wanderer: die Pyrenäen. Eine einzigartige Flora und Fauna, beeindruckende Wasserfälle, wunderschöne sanfte Ebenen sowie abenteuerliche Schluchten und hohe Gipfel zeichnen das Gebirge an der Grenze zu Spanien aus. Die Pyrenäen haben zudem zwei wunderschöne Regionale Naturparks, nämlich den Regionalen Naturpark der Ariège Pyrenäen und den Naturpark der katalanischen Pyrenäen. Beide Parks haben einen beeindruckenden Reichtum an Natur und Geschichte.
Regionaler Naturpark der Ariège Pyrenäen
Im Herzen der Pyrenäen, südlich von Toulouse, an der Grenze zu Andorra, erstreckt sich dieser Naturpark. Umfassende Hochtäler und Berggipfel, die bis zu 3.000 Meter in die Höhe ragen, machen den Park zu einem Traum für alle Wanderer. Highlight: Besuche das Dorf Balagué und den Etang de Lers.
Regionaler Naturpark der katalanischen Pyrenäen
Die katalanischen Pyrenäen sind für ihre außergewöhnliche Sonnenscheindauer bekannt. Die weiten Ebenen, die außergewöhnliche Flora, das berühmte Canigou-Massiv und das Eyne-Tal machen aus dem Naturpark ein wahres Paradies für alle Freunde von Natur und Aktivitäten.
Reisetipp: Naturhäuschen im Naturpark der katalanischen Pyrenäen
Juragebirge
Das Jura-Gebirge ist ein dünn besiedeltes Mittelgebirge, das den wunderschönen Regionalen Naturpark Haut-Jura beherbergt.
Regionaler Naturpark Haut-Jura
Dieser Naturpark ist für seine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt bekannt und erstreckt sich über eine Fläche von über 1.160 km². Eine umweltfreundliche Politik versucht alle Arten menschlicher Aktivitäten wie Wirtschaft, Landwirtschaft, Verkehr, Tourismus und mehr zu kombinieren. Beeindruckende Berggipfel, sanfte Bergwiesen, rauschende Bäche, faszinierende Wasserfälle und gemütliche Dörfer bieten Natur- und Bergliebhabern eine atemberaubende Kulisse.
Zentralmassiv
Das Zentralmassiv ist ein Vulkangebirge mitten in Südfrankreich, in dem ebenfalls mehrere Regionale Naturparks zu finden sind, die einen traumhaften Blick auf die schönen Gipfel der Region bieten. Sechs verschiedene Parks füllen hier die Landschaft mit einer einzigartigen Harmonie zwischen Mensch und Natur.
Regionaler Naturpark Morvan
Dieser Naturpark zählt zu den ältesten in Frankreich und befindet sich im Herzen Burgunds, auf halbem Weg zwischen Paris und Lyon. Das naturbelassene Granitmassiv gipfelt in dem 901 Meter hohen Mont Haut-Folin.
Regionaler Naturpark Monts d'Ardèche
Am Westrand des Zentralmassivs erstreckt sich dieser Naturpark über mehr als 180.000 Hektar. Jahrhundertealte Eichenwälder, erloschene Vulkane, Schluchten und sattgrüne Täler gehören zu den abwechslungsreichen Landschaften des Parks. Tipp: Die Kastanienfeste, die hier im Herbst stattfinden.
Regionaler Naturpark Pilat
Der Naturpark Pilat liegt an der Grenze der Départements Rhone und Loire. Neben einem riesigen und abwechslungsreichen Naturraum bietet der Park auch ein reiches Architekturerbe. Somit sollten auch Orte wie Sainte-Croix-en-Jarez auf dem Ausflugsprogramm stehen.
Regionaler Naturpark Livradois-Forez
Dieser französische Naturpark liegt in der Region Auvergne-Rhone-Alpes, in den Departements Puy-de-Dome und Haute-Loire. Im Osten des Parks befindet sich das Bergmassiv Monts du Forez mit einer Höhe von 1.634 Metern, das im Winter für den Skisport genutzt wird.
Regionaler Naturparks der Auvergne Vulkane
Der 395.000 Hektar große Naturpark liegt an der Grenze der Départements Puy-de-Dôme und Cantal und setzt sich aus fünf speziellen Landschaften zusammen: Die Kette der 80 Vulkankegel der Chaîne des Puys, das Bergmassiv Monts Dore, das Hochland Cézallier, das Granitplateau Artense und das Bergmassiv Monts du Cantal.
Regionaler Naturpark Haut-Languedoc
Der Naturpark befindet sich am südlichen Ende des Zentralmassivs zwischen den zwei Départements Tarn und Hérault. Die kontrastreiche Landschaft, eine große Biodiversität und Bewohner, die großen Wert auf Tradition legen, machen den Park zu einem außergewöhnlichen Ort.