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50333 - Vulkanwandern in der französischen Auvergne (3)
© Pixabay, Cbill

Wer Vulkane liebt, muss nicht um die halbe Welt nach Hawaii oder Indonesien fliegen, denn auch in Europa gibt es einige von Ihnen. Zwar lange nicht so aktiv wie der Ätna, aber keineswegs weniger sehenswert sind die Vulkane Mittelfrankreichs. Wie eine Perlenkette gliedern sich die Gipfel in die Landschaft ein und geben ein friedliches und idyllisches Bild, welches in starkem Kontrast zu den einst zerstörerischen Feuerbergen steht.

Erfahrungsbericht: Wandern im Naturpark d'Auvergne

IndenBergen möchte euch einige der Vulkane im Naturpark Volcans d’Auvergne vorstellen und euch auf eine Wanderung mitnehmen. Von Krater zu Krater, von einer schönen Aussicht zur nächsten. Schon die Anreise macht Lust auf Ausflüge, denn nach einer Durststrecke durchs französische Flachland kommen endlich wieder Berge und Hügel in Sicht. Die Auvergne befindet sich im Herzen Frankreichs im Zentralmassiv mit dem Puy de Sancy (1.886 m) als höchster Berg. Insgesamt 80 schlummernde Vulkane reihen sich hier aneinander, Kraterseen sorgen für unvergessliche Anblicke, zahlreiche Flüsse entspringen der Region und gemütliche Dörfer und Stadtkerne laden zum Entspannen nach dem Wandern ein.

Wandern in der Auvergne
© Pixabay ManuelSadaune
In der Auvergne entdecken Wanderer faszinierende Vulkanlandschaften

Puy de Dôme

Im Norden des Naturparks wartet gleich einer der höchsten Gipfel auf uns, der Puy de Dôme, mit einer Höhe von 1.465 m. Der erloschene Vulkan befindet sich nur wenige Kilometer von Clemant-Ferrand, der Hauptstadt der Auvergne, entfernt und eignet sich hervorragend, um sich einen Überblick zu verschaffen, da er die umliegenden Vulkane weit überragt. Der Anstieg ist, sogar mit kleinen Kindern, in einer guten Stunde zu schaffen. Ein erst breiter und später schmaler Wanderweg, der sich nach oben schlängelt, bringt uns zur Spitze. Es müssen lediglich 400 Höhenmeter überwunden werden. Unterwegs kreuzen wir die Schienen der Zahnradbahn und haben fast durchgängig eine tolle Aussicht auf die umliegenden Krater. Oben angekommen erwartet uns ein Plateau und der fast 2000 Jahre alte Temple de Mercure, zahlreiche Paraglider und eine tolle Aussicht in alle Richtungen.

Puy du Pariou

Der Puy du Pariou sticht besonders ins Auge, wenn man auf dem Puy de Dôme steht, da der kreisrunde Krater genau so aussieht, wie man sich einen erloschenen Vulkan vorstellt. Also hin da! Auch hier ist der Marsch nach oben nicht sehr anspruchsvoll, dafür aber idyllisch. Es geht durch eine saftig grüne Landschaft und anschließend auf einem Holzsteig nach oben. Oben angekommen (1.209 m) hat man einen tollen Blick auf den Puy de Dôme und die anderen Vulkane der Kette. Leider darf man die vorgegebenen Wege nicht verlassen, sodass man keine komplette Runde auf dem Kraterrand gehen kann.

Puy Mary

Der Puy Mary gehört mit 1.783 m zu den höheren Gipfeln der Auvergne. Er befindet sich im Cantal-Massiv, ursprünglich auch vulkanischen Ursprungs, aber ist heute kaum mehr als Vulkan zu erkennen. Hier weichen die sanfteren Formen, die wir bis jetzt erkundet haben, gröberen Konture und wir wähnen uns beinahe im Hochgebirge. Den pyramidenförmigen Puy erklimmen wir nicht ganz, denn die Kinderbeine sind müde. Stattdessen fahren wir bis zum Pas de Peyrol, wo ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Ab hier sind nur noch 200 Höhenmeter bis zum Gipfel zu bewältigen. Der Anstieg ist recht steil und erfolgt über einen befestigten Weg und eine Treppe bis zu einem Aussichtspunkt. Trotz angelegtem Weg tragen wir am Ende nicht nur Rucksäcke, sondern auch Kinder. Aber es hat sich gelohnt, denn wir genießen einen beeindruckenden 360 Grad-Blick auf den Gipfelkamm und die benachbarten Berge.

Puy de Sancy

Den 1.885 m hohen Puy de Sance wollen wir uns nicht entgehen lassen, schließlich handelt es sich um die höchste Erhebung im Zentralmassiv. Auch hier entscheiden wir uns für den leichten Weg. Vom Parkplatz der Bergstation Mont-Dore fahren wir mit der Kabelbahn in die Höhe. Oben angekommen geht es über Holzstege und Treppen bis zum Gipfel. Es ist recht viel los und auf der Panoramaplattform herrscht beinahe Gedränge. Deshalb beschließen wir, eine ruhigere Route für den Abstieg zu wählen. Am liebsten hätten wir die 15 km lange Rundwanderung über die Gipfel Puy Redon, Puy Clierque und Le Capucin genommen, so einladend reihen sich die Gipfel aneinander. Aber da wir mit kleinen Wanderanfängern unterwegs sind, entscheiden wir uns für einen kürzeren Abstieg zurück zur Talstation.

Fazit Wandern in der französischen Auvergne

Wandern in der Auvergne ist Wandern für alle, die es ruhig lieben, auch wenn die bekannteren Gipfel überlaufen sein können. Die Wanderrouten schlängeln sich sanft durch die Landschaft und einmal von den Bergbahnen entfernt kann man die weite Sicht auf die grüne Berglandschaft genießen. Ein tolles Extra bei einem Urlaub in der Auvergne sind die teils mittelalterlichen Stadtkerne und die vielen Thermalstädte. Ganze 11 Badeorte mit einer einzigartigen Bäderarchitektur laden zum Erkunden und Entspannen ein.

Miriam

Über Miriam

Für Miriam müssen es keine großen Höhenmeter sein. Abwechslungsreich und gespickt mit schönen Aussichten sind die perfekten Wanderwege für sie und wenn am Ende noch eine schöne Hütte wartet, ist der Tag in den Bergen perfekt.