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Den Vulkan Ätna besteigen: Ein Erfahrungsbericht der Redaktion

Aussicht vom höchsten Krater des Vulkans Ätna
© Spalder Media Group

Während einer Rundreise über die Insel Sizilien verbringen wir auch einige Tage in der Nähe des knapp 3.000 Meter hohen Ätna. Von unserer Unterkunft aus, genießen wir die fantastische Aussicht auf den Vulkan. Morgens schauen wir als Erstes, ob das Wetter gut genug ist, um den Ätna zu besteigen. Der Gipfel des Vulkans hängt häufig voller Wolken und wir möchten schließlich die Aussicht genießen, wenn wir oben ankommen. Am dritten Tag ist strahlend blauer Himmel und wir ziehen los.

Lavaströme

Mit dem Auto erreichen wir die Südseite des Ätnas und fahren auf einer guten Straße bis auf eine Höhe von 1.900 Metern. Die vulkanische Landschaft ist beeindruckend und Lavaströme sind in der Umgebung deutlich zu erkennen. Wir parken das Auto und wandern zuerst zum Krater Monti Silvestri. Eine kurze, aber durchaus steile Wanderung mit losen Steinen. Es ist auch interessant zu sehen, mit welcher Kleidung Besucher hier hochklettern. Die einen in Bergschuhen, die anderen in Sandalen. Letztere kommen aber nicht weit. Wir hingegen wollen wirklich auf den Ätna hoch. Zwar gibt es eine Gondel, die Besucher auf eine Höhe von 2.500 Metern bringt, aber wir möchten es aus eigener Kraft schaffen.

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Der Parkplatz auf 1.900 Metern bei der Gondel des Ätnas

Zwei Schritte vor, einen Schritt zurück

Die meisten Besucher nutzen den Lift für den Anstieg, was durchaus verständlich ist, denn die Tour ist körperlich schon eine Herausforderung. Wir bahnen uns den Weg nach oben durch die losen Steine, was gar nicht so einfach ist. Hat man zwei Meter nach oben geschafft, rutscht man anschließend gefühlt wieder einen Meter nach unten. Trotzdem genießen wir den Anstieg. Es kommen uns noch einige andere Wanderer entgegen und die Aussicht ist wunderschön. Nach 1,5 bis 2 Stunden erreichen wir endlich die Bergstation der Gondel auf einer Höhe von 2.500 Metern. Touristen, die unvorbereitet nach oben gehen möchten, können vor Ort auch Bergschuhe und warme Jacken ausleihen.

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Die losen Steine machen den Anstieg etwas mühsam

Der letzte Anstieg zum Krater

Ab der Bergstation der Gondel fahren wir mit einem Bus zum höchsten Krater des Ätnas, dem Cratere Nuova. Durch die Anstrengung, die Höhe und das Einatmen der Schwefeldämpfe fühle ich mich gar nicht mehr gut. Mir ist schwindelig und ein wenig übel. Ich beschließe im Restaurant auf einer Höhe von 2.500 Metern zu bleiben, während Richard die letzten Meter zu Fuß geht. Diese Wanderung ist auch etwas leichter, da der Weg fest ist und es keine losen Steine gibt. Wanderer können sich dem Krater bis auf ein paar hundert Meter nähern. Kurz über den Kraterrand zu schauen, ist aufgrund der Unberechenbarkeit des Vulkans verboten. Trotzdem ist es ein besonderes Erlebnis, dem Vulkan so nahe wie möglich zu kommen.

Schnell wieder unten

Wir nehmen dieselbe Route wieder zurück ins Tal, obwohl die meisten Touristen sich für die Gondel entscheiden. Es macht unsere Tour auf den Ätna doch noch etwas besonderer, dass wir ihn zu Fuß bezwungen haben. Mit all den losen Steinen müssen Wanderer beim Abstieg zwar etwas aufpassen, aber es lohnt sich. Manchmal rutschen wir ein Stück nach unten und werden sofort von einer schwarzen Staubwolke umschlossen. Nach der Tour hat nicht nur unsere Kleidung, sondern auch wir selbst einen Waschgang nötig. Es war ein schöner Tag und ein besonderes Abenteuer!

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Wer das letzte Stück nicht gehen will, nimmt den Bus

Eruption immer möglich

Der Ätna ist der höchste aktive Vulkan Europas. Seine explosiven Eruptionen an den Gipfelkratern sind typisch für den Feuer speienden Berg. Heutzutage kommt es auch nicht nur am Hauptkrater zu Eruptionen, sondern auch in den fünf Nebenkratern. Aber die Menschen, die am Ätna leben, leben nicht in ständiger Angst vor einem Ausbruch. Wir haben vom Besitzer des Agritur, unserer Unterkunft, gehört, dass es dennoch immer ein besonderer Anblick ist. Das können wir uns gut vorstellen!

1219 - Summer - Maria

Über Maria

Im Sommer trete ich meistens in die Pedale. Dann sind mein Bike und ich unzertrennlich. Am liebsten fahre ich aufwärts mit einer schönen Berghütte als Ziel, wo ich mir dann den verdienten Kaspressknödel so richtig schmecken lasse.