Der Forggensee, bekannt auch unter dem Namen Speicher Roßhaupten, liegt malerisch im Landkreis Östallgäu in der Nähe von Füssen an der Grenze zu Österreich. Mit einer Länge von zwölf Kilometern und einer Breite von bis zu drei Kilometern ist der vom Lech durchflossene See Deutschlands größter Stausee und Bayerns fünftgrößter See. Jährlich von Juni bis Mitte Oktober hat er die volle Stauhöhe, im Winter hingegen ist er fast vollständig trocken. Der Name Forggensee geht auf den ehemaligen, überfluteten Weiler Forggen zurück. IndenBergen hat alles Wissenswerte rund um dieses überaus interessante Gewässer für Sie zusammengestellt.
Der Forggensee: Sommer wie Winter ein Erlebnis
Im Sommer eignet sich der Forggensee hervorragend zum Baden und für den Wassersport. Gleich mehrere Segelschulen finden sich hier und auch ein Personenschiffverkehr wird eingerichtet. Aber auch im Winter ist die Gegend ein lohnendes Ausflugsziel. Der See ist dann fast trocken und der Grund begehbar. Mancherorts sind so noch die Grundrisse von Gebäuden und Spuren alter Straßen sichtbar, die während des Baus des Stausees abgerissen wurden. Der Forggensee wird vielfältig genutzt. Er dient zum einen der Stromerzeugung und als Kopfspeicher für die flussabwärts gelegenen Wasserkraftwerke, zum anderen ist er als Hochwasserschutz vor allem bei der Schneeschmelze wichtig. Primär ist der Stausee aber ein wertvolles Naherholungsgebiet, das sich bei Einheimischen und Gästen großer Beliebtheit erfreut.
So ist der größte Stausee entstanden
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Planungen für eine Nutzung der Wasserkraft auf dem Gebiet der Gemeinde Roßhaupten. Im Jahre 1910 wurden die ersten konkreten Pläne für eine Staumauer veröffentlicht. Auf Grund der Wirren der beiden Weltkriege musste das Projekt jedoch vorerst auf Eis gelegt werden. In den 50er-Jahren wurde schließlich mit dem überaus aufwendigen Bau eines Lech-Speichers begonnen. Hierfür mussten jedoch einige anliegende Bauern ihre Höfe verlassen und umsiedeln, was zunächst zu starken Protesten führte. Ein paar Jahre später konnte das Projekt allerdings erfolgreich abgeschlossen werden.
Schiff ahoi! So verkehren die Schiffe
Seit 1955 verkehren jährlich im Sommer Fahrgastschiffe auf dem Forggensee. Von 1. Juni bis 15. Oktober brechen mehrmals täglich die zwei Schiffe MS „Allgäu“ und MS „Füssen“ vom Bootshafen Füssen zu einer kleinen oder großen Schiffsrundfahrt auf. Unterwegs haben die Passagiere einen einzigartigen Ausblick auf Schloss Neuschwanstein, die Bergwelt der Ammergauer, Lechtaler und Tannheimer Alpen sowie der „Skyline“ von Füssen. Zudem stehen die gesamte Saison über Sonderfahrten auf dem Programm, wie beispielsweise die romantischen Abendfahrten oder die Jazzfahrt zur Eröffnung des Füssener Jazzfestivals.
Ein Paradies für Radfahrer
Der gesamte Uferbereich des Forggensees ist nicht bebaut. So ist das Seeufer nahezu überall zugänglich und die unberührte Natur bleibt erhalten. In der unmittelbaren Umgebung finden Wanderer und Radfahrer hervorragende Bedingungen. Der insgesamt 38 Kilometer lange Radrundweg, der durchwegs asphaltiert ist, führt sowohl um den Forggensee als auch um den nahe gelegenen Hopfensee. Immer im Blick: Die reizvolle Landschaft der Voralpen. Unterwegs laden verschiedene Rast- und Einkehrmöglichkeiten zum Erholen und Verweilen ein. Ein toller Ausflugstipp für Genießer ist der rund 38,5 Kilometer lange Emmentalerradweg. Entlang der Strecke können mehrere Sennereien und Käsereien besichtigt werden und auch eine Käseverkostung ist möglich.
Praktische Informationen zur Region
Der Forggensee liegt inmitten des Königwinkels, einer Gegend, die vor allem für ihre bedeutenden Schlößer und Burgen bekannt ist. Weltbekannt ist das Schloss Neuschwanstein. Das Märchenschloß von König Ludwig II. zieht ebenfalls täglich tausende von Besuchern an. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch Schloß Hohenschwangau, Sitz von König Maximilian II. von Bayern und Kinderstube von König Ludwig II. Und auch das weltbekannte Schloß Linderhof findet sich in der Region. Weitere Touristen-Magnete sind das Kloster Ettal sowie die historischen Städte Füssen, Kempten und Kaufbeuren. Zudem lädt die Region zu einer Vielzahl schöner Wanderungen in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden ein.