Externsteine im Teutoburger Wald oder einfach Stonehenge Deutschlands? Die markante und mystische Felsformation, die jedes Jahr zahlreiche Besucher aus aller Welt und esoterische Gruppen für die Walpurgisnacht anzieht, wirft genauso viele Fragen auf, wie das Bauwerk in England. Die Felsen im Westen des Landes im Kreis Lippe sind eine der bekanntesten Naturdenkmäler Deutschlands, obwohl ihre Bedeutung immer noch nicht genau geklärt ist. IndenBergen stellt vor, was es über die Externsteine zu wissen gibt und erklärt die Felsformationen und ihre möglichen Bedeutungen.
Die Externsteine: Eine der bekanntesten Natursehenswürdigkeiten Deutschlands
Im Westen Deutschlands, zwischen Bielefeld und Paderborn, im Tal der Wiembecke bei Horn-Bad Meinberg, liegen die bis zu 40 m hoch aufragenden Felsformationen der Externsteine. Die Felsen können teilweise von Wanderern über steile Treppe erklommen werden. Jährlich besuchen rund eine halbe Million Menschen die Externsteine, die zu den bekanntesten Natur- und Kulturdenkmälern Deutschlands zählen. Besonderer Besuchermagnet sind die Aussichtsplattform mit der Treppenanlage aus dem 19. Jahrhundert, die mittelalterliche Grottenanlage und das Kreuzabnahmerelief, das von mittelalterlichen Steinmetzen in die Felsen geschlagen wurde.
Das Kreuzabnahmerelief: Eine mittelalterliche, sakrale Stätte
In der rätselhaften Anlage der Externsteine sind Besucher besonders fasziniert von dem Kreuzabnahmerelief, der dahinter liegenden künstlichen Grotte, den Resten der Petrusskulptur, einem offenen Felsengrab und der Altarnische. Das Alter und die ursprüngliche Funktion der Anlagen sind bis heute umstritten. Dem Glauben nach war es ein heidnisches Heiligtum, das in eine christliche Stätte umgewandelt wurde. Andere vermuten das die Externsteine ein Heiligtum aus keltischer oder germanischer Zeit sind. Ebenso gibt es die Vermutung, dass es sich um die nachgebildeten, heiligen Stätten Jerusalems mit dem Grab Christi, der Kreuzauffindungsgrotte und dem Felsen Golgotha handelt.
Die Externsteine werden von esoterischen Gruppen genutzt
Die Externsteine werden von zahlreichen esoterischen Gruppierungen als Kraftort verstanden, der über außergewöhnliche spirituelle Charakteristiken verfügt. In der Nacht zum 1. Mai, der Walpurgisnacht und Sommersonnenwende, finden auf dem Gelände der Externsteine und auf der sogenannten Feenwiese festivalartige Feierlichkeiten statt, mit dem deutschlandweit größten, organisierten Treffen vieler Gruppen und Einzelpersonen aus dem esoterischen Spektrum. Allerdings wurden die spirituellen Treffen in den vergangenen Jahren immer mehr zu Großveranstaltungen, sodass mittlerweile der Konsum von Alkohol, Lagerfeuer und das Zelten verboten sind. Weltweit gibt es übrigens noch mehr mysteriöse Wanderwege.
Externsteine für Wanderer
Wem die Besteigung der Externsteine als sportliche Herausforderung noch nicht gereicht hat, dem stehen drei GPS-Naturerlebnispfade durch das gesamte Naturschutzgebiet zur Verfügung. Die Erlebnispfade informieren zu den Themen „Entstehung der Externsteine“ und „Tier- und Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes Externsteine“. Dies sind die Schliepstein-Route (1,4 km), die Bärenstein-Route (2,5 km) und die Knickenhagen-Route (2,5 km). Die GPS-Naturerlebnispfade können einzeln oder auch in Kombination erwandert werden.
Gut zu wissen
Wer die Externsteine bei Nacht besteigen und dabei deren ganz spezielle und mysteriöse Ausstrahlung erleben möchte, kann das durchaus tun. Ein weiterer Vorteil: Tagsüber muss für den Aufgang zu den Felsen Eintritt bezahlt werden, nachts allerdings nicht. Außerhalb der Öffnungszeiten ist einer der Felsen kostenfrei und vollständig zugänglich. Die Externsteine gehören auf jeden Fall zu den magischen Orten Deutschlands, die man gesehen haben muss, egal ob bei Tag oder bei Nacht.
Öffnungszeiten und Führungen
Die Besteigung der Externsteine ist in der Hauptsaison von April bis Oktober von 10:00 bis 18:00 Uhr möglich. Im Januar und Februar können die Steine am Samstag und Sonntag von 11:00 bis 16:00 Uhr und im März, November und Dezember jeden Dienstag, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag von 11:00 bis 16:00 Uhr erklommen werden. Witterungsbedingte Änderungen sind vorbehalten, da es bei Schnee und Glätte nicht möglich ist, die Externsteine zu besteigen. Es gibt auch Führungen für interessierte Besucher. Diese finden zum Beispiel mit Besichtigung der Grotte statt oder konzentrieren sich auf ein Thema, wie die christlichen Spuren. Zum Angebot gehören aber auch Gesundheitswanderungen, Nachtwanderungen und Wanderungen zur Magie der Externsteine. Diese Wandertouren umfassen verschiedene Distanzen und Schwierigkeitsniveaus.
Tickets und Fahrpreise
Für Erwachsene, die die Externsteine besteigen möchten, kostet der Eintritt 4 €, für Kinder bis 14 Jahre 2 €. Es ist auch möglich, ein Kombinationsticket für die Externsteine und das nahegelegene Hermannsdenkmal zu erwerben. Dies kostet für Erwachsene 6 € und für Kinder bis 14 Jahre 3 €. In den Wintermonaten werden keine Kombi-Tickets angeboten, da bei Schnee und Glätte die Besteigung der Externsteine nicht möglich ist. Wanderer, die an einer thematischen Führung teilnehmen möchten, bezahlen für Tickets ab 9 €.
Weitere Informationen zur Region
Die Anreise ist zwar auch mit dem Auto möglich, wer aber zu den Externsteinen wandern möchte, erreicht diese von Norden über den Hermannsweg und von Süden über den Eggeweg, der Teil des Europäischen Fernwanderwegs E1 ist. Insgesamt gibt es ein Netz von fast 10 km langen Wanderstrecken in der Region, auf denen Wanderer die Natur des Teutoburger Waldes genießen. Wanderfans, die noch mehr der Region um die Externsteine erkunden möchten, wählen den Wanderweg A4 hoch zur legendären Falkenburg. Auf den Wanderparkplätzen Bärenstein und am Sportplatz ist das Parken kostenlos.